TUI investiert in eigene Hotelmarken und setzt auf Dynamic Packaging

Der Reisekonzern TUI will künftig nicht mehr über das Risikogeschäft mit fest eingekauften… 

Der Reisekonzern TUI will künftig nicht mehr über das Risikogeschäft mit fest eingekauften Flugsitzen wachsen, sondern vor allem über das dynamische Geschäft. „Risiko und Chance müssen sich die Waage halten“, sagte CEO Sebastian Ebel während eines Pressegesprächs mit Fachjournalisten in London.

Angekurbelt werden soll das dynamische und damit risikofreie Geschäft unter anderem durch die Zusammenarbeit mit dem Hotel-Channel-Manager Dingus sowie Kooperationen mit Ryanair und Easyjet. „Das funktioniert bereits sehr gut“, betonte Ebel und hofft, damit auch das Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) weiter zu verbessern.

Risiko-Kapazitäten: Hohe Auslastung, hohe Marge

Im Risikogeschäft setzt der Konzern dagegen auf eine maximale Auslastung und eine hohe Marge. Zudem sollen die fest eingekauften Flugsitze inklusive der eigenen Airline TUI Fly dafür sorgen, die eigenen Hotels zu füllen. Deren Zahl wächst rasant, aktuell sind es zwölf Marken und rund 450 Häuser in über 40 Ländern. „Mittelfristig soll das Portfolio auf rund 600 Häuser wachsen“, bestätigte Peter Krueger, Chef des Bereichs „Holiday Experiences“, während der Londoner Presserunde vorherige Ankündigungen.

Besonders stark ist das Wachstum aktuell in Asien, wo in Kürze das 20. Hotel des TUI-Konzerns seine Türen öffnet. Allein in China sind in den kommenden Jahren zehn neue Hotels geplant, derzeit gibt es im Reich der Mitte vier Häuser der Marke TUI Blue. Besonders stolz ist man bei TUI zudem auf den Robinson Club in Vietnam, große Hoffnungen setzt man auf den Start von Riu in Thailand (Phuket).

Noch weiter als in Asien ist TUI laut Peter Krueger in der Karibik. Dort gelte TUI schon heute als „größter Bed-Stock-Owner“. Grund dafür ist vor allem die äußerst starke Präsenz des Joint-Venture-Partners Riu in der Karibik. Allein auf Jamaica verfügt die Kette über sechs Resorts, in Mexiko sind es sogar 22 Hotels.

Wichtig sei dies nicht nur mit Blick auf den europäischen, sondern auch mit Blick auf den latein- und nordamerikanischen Markt. Vor allem aus Südamerika erhofft sich TUI mittelfristig eine große Nachfrage und gute Geschäfte mit hoher Marge.

Erlebnisse als Wachstumsmarkt

Weiteres Wachstumsfeld ist im TUI-Konzern der Bereich Musement mit Erlebnissen in Reisezielen sowie die neue Kooperation mit dem Erlebnisanbieter Fever, bei dem es um Events wie Konzert-Tickets „für Locals“ geht – also Menschen, die gerade nicht im Urlaub sind, aber dennoch kulturelle, kulinarische oder sonstige Erlebnisse suchen und buchen. In das Geschäft sind über B2B-Portale auch Reisebüros eingebunden, darunter die Agenturen von Best-Reisen.