Die deutsche Buchungsdelle in der Hochsaison im Vergleich zum Vorjahr lässt viele türkische…
Die deutsche Buchungsdelle in der Hochsaison im Vergleich zum Vorjahr lässt viele türkische Hoteliers langsam umdenken. Anstatt weiter auf andere Märkte zu vertrauen, gehen die ersten von ihnen auf ihre Veranstalterpartner in Deutschland zu. Das geht aus einer Umfrage von touristik aktuell hervor.
Zwar sind die Preisabschläge bislang noch gering, wie die jüngste Aktion von Bentour zeigt. Aber sie seien ein Zeichen, berichtet Bentour-Chef Deniz Ugur. „Die Hoteliers verhalten sich bei den Nachverhandlungen mittlerweile etwas flexibler und sind eher bereit, über Preisabschläge zu sprechen. Dies ist wichtig, um den Familienurlaub auch in der Hochsaison erschwinglich zu halten.“
Vorschlag für All-inclusive-Light
Zuvor hatten bereits auch andere Veranstalter das Thema der zu hohen Preise vor allem in der Hochsaison thematisiert, darunter Coral Travel/Ferien Touristik und Anex Tour. Auch Thomas Bösl, Chef der RT-Group und Sprecher der QTA, nahm sich des Themas an und suchte das Gespräch mit mit Erkan Yagci, dem Präsidenten des türkischen Hotelverbands Türofed.
Bösls Botschaft: Angesichts der für manche Familien nicht mehr finanzierbaren Preise dürften Angebotsformate wie „All-inclusive Light“ oder modulare Verpflegungskonzepte im türkischen Hotelportfolio „nicht ausgeschlossen werden“. Den Kunden würde das „mehr Auswahl“ bieten, „ohne das Preis-Leistungs-Verhältnis zu gefährden“. Eine stärkere Differenzierung bei Leistungen und Preisen könne „neue Möglichkeiten“ schaffen, so Bösls Überzeugung.
Basispreise müssen sinken
Bentour-Chef Deniz Ugur kann sich dem anschließen. Er sehe bei einigen Hoteliers gute Chancen für „differenzierte Produkte wie zum Beispiel eine Art All-inclusive-Light“. Auf diese Art ließen sich die Basispreise senken. „Aus unserer Sicht ist dies ein sehr wichtiger Prozess, um mehr Gästen die Möglichkeit zu geben, sich den Urlaub wieder leisten zu können“, so Ugur. Auf der anderen Seite gebe es den Hotels die Möglichkeit, die Ausgaben besser zu kontrollieren und „dennoch ein komfortables Urlaubserlebnis anbieten zu können“.
Die Veranstalter haben unterdessen bereits auf ihre Weise reagiert und die Zahl der Drei- und Vier-Sterne-Hotels im Portfolio nach oben gefahren. Zudem verlängerten sie in Absprache mit einigen Hotels die Frühbucher-Specials oder geben die Angebote der Hotels für eine Art „Urlaubsgeld“ eins zu eins an ihre Kunden weiter.
Deutlich wird dabei: Einige Hotelmarken, darunter Regnum und Maxx, reagieren gar nicht auf aktuelle Buchungslücken. Das könnten sie sich auch leisten, heißt es von Insidern: „Die brauchen den deutschen Markt nicht und lassen lieber Zimmer leer, anstatt die Preise nach unten anzupassen.“