Die Fluglinie Eurowings wird in einigen Jahren nicht mehr mit einer reinen Airbus-Flotte unterwegs…
Die Fluglinie Eurowings wird in einigen Jahren nicht mehr mit einer reinen Airbus-Flotte unterwegs sein. Der Lufthansa-Konzern hat entschieden, 40 bestellte Boeing-Flugzeuge des Typs 737-8 Max an die Günstig- und Ferienflug-Tochter zu vergeben. Mit den modernen Mittelstreckenmaschinen im Gesamtwert von rund fünf Milliarden Dollar steht die Fluggesellschaft nach eigenen Angaben vor der „größte Flottenmodernisierung ihrer Geschichte“.
Weniger Verbrauch, größere Reichweite
Airline-Chef Jens Bischof unterstreicht, dass mit den neuen Boeing-Maschinen das „Fundament für eine erfolgreiche Zukunft der Eurowings“ gelegt werde. Zugleich bedeute dies ein „Quantensprung in Sachen Ökologie“, da die Max-Flieger für deutlich reduzierte Emissionen und Lärmwerte sorgten. „Ohne einen solchen Technologiesprung wird sich eine Airline in den 2030er-Jahren kaum mehr erfolgreich am Markt bewegen können“, so der CEO.
Edi Wolfensberger, verantwortlich für den operativen Betrieb, verweist darauf, dass die neuen Maschinen bis zu 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Zugleich böten sie mit fast 190 Sitzen mehr Plätze als die Konkurrenzmodelle Airbus A319 und A320.
Ein weiterer Vorteil, warum sich die Lufthansa-Gruppe für die Max-Flieger entschieden habe, sei die bis zu 1.000 Kilometer größere Reichweite. „Wir können damit eine Stunde länger fliegen, was uns mehr Flexibilität in der Flugplanung gibt“, erläutert Bischof. So seien weiter entfernte Mittelstreckenziele wie Dubai und Jeddah, die Eurowings erst in jüngerer Zeit ins Angebot genommen hat, besser erreichbar.
„Absolut zuverlässig und sicher“
Bis Eurowings die ersten Boeing-Maschinen bekommt, wird es allerdings noch ein wenig dauern. Jens Bischof zufolge beginnt die Einflottung Ende 2027 und wird bis 2032 abgeschlossen sein. Die neuen Flugzeuge sollen vor allem die A319- und ältere A320-Flieger ersetzen, unterm Strich werde die momentan etwa 100 Maschinen starke Bestandsflotte aber auch wachsen. Nicht klar ist bislang, ob Eurowings weitere Max-Flieger von den 60 Optionen bekommt, die Lufthansa noch bei Boeing platziert hat.
Bedenken, dass Kunden die neuen Maschinen wegen der zahlreichen Pannen und auch Unglücke meiden könnten, hat der Eurowings-Chef nicht: „Die Boeing Max ist inzwischen eine der am stärkten überwachten Flugzeuge am Markt und absolut zuverlässig und sicher.“ So sei die Schwester-Airline Sun Express, die die Max-Flugzeuge schon länger im Einsatz haben, mit deren Performance sehr zufrieden. „Die Boeing 737 Max hat technisch und kommerziell überzeugt in der Ausschreibung, daher sind wir frohen Mutes, dass es eine gute Entscheidung ist“, so Jens Bischof.
Auf lange Sicht eine reine Boeing-Flotte?
Damit deutet einiges darauf hin, dass die Airbus-Maschinen bei der Lufthansa-Tochter ein Auslaufmodell sein könnten. Langfristig müsse grundsätzlich das Ziel sein, eine einheitliche Flotte herzustellen, betont der Airline-Chef. Zwar nehme durch die Mischflotte die Komplexität in einer Übergangszeit zu, dies sei aber betrieblich zu händeln.