Die Ausgaben der Deutschen für Reisen und Urlaub sind 2024 auf einen neuen Rekordwert gestiegen: Für…
Die Ausgaben der Deutschen für Reisen und Urlaub sind 2024 auf einen neuen Rekordwert gestiegen: Für alle vorab – also vor Antritt – gebuchten Reisen wurden insgesamt 83,4 Milliarden Euro ausgegeben, was einem Plus von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Gerade in diesen sehr herausfordernden Zeiten spielt der Urlaub eine ganz besondere Rolle. Auch wenn die Konsumneigung insgesamt rückläufig ist, erfüllen sich die Menschen ihre Reisewünsche und sparen lieber bei anderen Ausgaben“, so Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV). Grundlage sind Auswertungen der YouGov-Marktforscher zu Urlaubs- und Privatreisen ab mindestens einer Übernachtung für den DRV.
Wichtig auch: Die Deutschen haben laut Fiebig im vergangenen Touristikjahr fast 14 Milliarden Euro mehr für ihre Ferien ausgegeben als noch vor der Pandemie. Besonders stark nachgefragt seien 2024 vor allem Auslands- und Fernreisen sowie Kreuzfahrten gewesen.
Pauschal- und Baustein: Anstieg auf 40 Milliarden Euro
Besonders stark haben sich laut der Auswertung die Pauschal- und Bausteinreisen der Veranstalter entwickelt. Insgesamt entfielen fast 40 Milliarden Euro auf diesen Bereich, ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Markt der selbstorganisierten Touren wuchs im gleichen Zeitraum um vier Prozent.
Interessant ist, dass die Ausgaben für die Wintersaison von November 2023 bis April 2024 auf 28 Milliarden Euro kletterten, drei Milliarden mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben für Pauschal- und Bausteinreisen stiegen um 18 Prozent, die für selbstorganisierte Touren um 13 Prozent.
Für Reisebüros zeigt sich nach der DRV-Hochrechnung auf Basis der YouGov-Erhebung eine deutliche Umsatzsteigerung von 20,7 Milliarden Euro auf 22 Milliarden Euro, ein Anstieg um 6,3 Prozent. Davon entfallen laut der Auswertung 15,1 Milliarden Euro auf das Privatkundengeschäft und 6,9 Milliarden Euro auf Geschäftsreisen.
Kreuzfahrten bei Passagieren und Umsatz auf Rekordhoch
Rekordzahlen gibt es auch im Kreuzfahrtbereich: Insgesamt 3,8 Millionen deutsche Reisende haben im vergangenen Jahr Urlaub auf einem Fluss- oder Hochsee-Kreuzfahrtschiff gemacht, fünf Prozent mehr als 2023 und auch mehr als 2019, dem bisherigen Rekordjahr.
Die Hochseekreuzfahrt-Anbieter begrüßten über drei Millionen Gäste, über 100.000 Passagiere mehr als im Vorjahr. Flusskreuzfahrten legten bei den Passagierzahlen um über 140.000 auf 840.200 zu. Die Ausgaben bei beiden Reiseformen stiegen von 5,5 Milliarden Euro in 2023 auf 6,3 Milliarden Euro im vergangenen Touristikjahr. Dabei entfielen über 5,3 Milliarden Euro auf die Hochseekreuzfahrt und rund eine Milliarde Euro auf Flussreisen.
Ausgaben steigen nicht im Urlaubsland
Insgesamt gaben die Deutschen für ihre mehrtägigen Urlaubs- und Privatreisen einschließlich der Ausgaben im Zielgebiet und für dortige Reiseleistungen wie etwa Ausflüge fast 115 Milliarden Euro aus, dies ist ein Plus von 3,7 Prozent. Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag die Gesamtsumme noch bei knapp unter 100 Milliarden Euro.
Die Zahlen unterstreichen laut DRV: Am Urlaub selbst sparen die Kunden nicht, sie sparen eher während des Urlaubs vor Ort. Die Nebenausgaben im Zielgebiet verharren auf Vorjahresniveau, die Ausgaben für dort gebuchte Leistungen wie Ausflüge sinken leicht gegenüber 2023. Die Anzahl der Reisen im Touristikjahr 2023/2024 ging leicht um ein Prozent auf 231 Millionen zurück. (ras)