Unbezahlte Mehrarbeit: Urlaubsermäßigungen statt mehr Geld?

Die durch die FTI-Pleite entstandene Mehrarbeit in den Reisebüros muss besser honoriert werden. Auf… 

Die durch die FTI-Pleite entstandene Mehrarbeit in den Reisebüros muss besser honoriert werden. Auf diese Forderung, die Ömer Karaca, CEO der Reisebüro-Kooperation Schmetterling, unlängst äußerte, gibt es nun erste Reaktionen von den Veranstaltern.

Mehr Geld gibt es vorerst nicht

Die für den Counter schlechte Nachricht zuerst: Mehr Geld gibt es vorerst nicht. Aber: Möglicherweise sollen Reisebüros Ermäßigungen von den Veranstaltern erhalten, wenn sie für sich einen Urlaub buchen. „In diesem Zusammenhang diskutieren wir die Möglichkeit, die Ermäßigungen für Expedienten zu erhöhen, um den Mehraufwand und das Engagement auf andere Weise zu honorieren“, so der Schmetterling-Geschäftsführer gegenüber touristik aktuell. Wie hoch die Expi-Ermäßigungen ausfallen sollen, ist nicht bekannt. Laut Karaca bekommen Reisebüro-Mitarbeiter in der Regel Rabatte zwischen 15 und 20 Prozent.

Von insgesamt fünf Veranstaltern hat Karaca Feedback erhalten. Namen nennt der Schmetterling-CEO nicht. „Sie haben Verständnis für unsere Situation gezeigt und signalisiert, dass sie für Gespräche über eine angemessene Vergütung des Mehraufwands offen sind.“ Vorschläge für eine angemessene Vergütung hat die Reisebüro-Koopeation allerdings nicht erhalten. Auch deshalb diskutiere Schmetterling die Ermäßigungsidee mit den Anbietern.

Schauinsland fühlt sich nicht angesprochen

Detlef Schroer, Vertriebschef von Schauinsland-Reisen, hat auf Nachfrage von touristik aktuell zu den Forderungen des Schmetterling-Geschäftsführers folgendes gesagt: „Generell sollten Provisionsvergütungen immer auskömmlich sein und die Reisebüros wissen, dass wir sehr fair zahlen. Wir fühlen uns deshalb von dem Aufruf von Ömer Karaca nicht angesprochen.“

Doch die unbezahlte Mehrarbeit der Reisebüros ist nicht das einzige Problem, das Karaca unter den Nägeln brennt. Kürzlich forderte der Schmetterling-CEO noch, dass die Bemessungsgrundlagen für die Konditionen auch im kommenden Geschäftsjahr fair und partnerschaftlich gestaltet werden muss. Eine Erhöhung der Staffeln und der Mindestumsätze sei alles andere als zielführend.

Erste Gespräche über die Konditionen für das Geschäftsjahr 2024/2025

Bereits im laufenden Geschäftsjahr hätten viele Reisebüros ihre Umsätze bei anderen Veranstaltern platziert, was auch FTI selbst beklagte. Es wäre daher unfair, wenn die Staffeln zusätzlich erhöht würden. Und was hört man von den Veranstaltern zu diesem Thema? „Unsere Gesprächsangebote sind bei ihnen angekommen. Wir befinden uns bereits mit ersten Veranstaltern in Vertragsgesprächen für das kommende Geschäftsjahr“, so Karaca.