Reisebüro-Erfahrungen: Airline-Ärger und neue Kunden

Die Strategie der Airlines, über Zusatzverkäufe, kostenpflichtige Sitzplätze und den Zwang zum… 

Die Strategie der Airlines, über Zusatzverkäufe, kostenpflichtige Sitzplätze und den Zwang zum Online-Check-in die Einkünfte zu steigern, vergällt vielen potenziellen Urlaubern die Lust an einer Pauschalreise. Hinzu kommen zum Teil gravierende Flugzeitenänderungen und Airport-Wechsel, die regelmäßig für Mehrarbeit sorgen und das Image der Flugpauschalreise ankratzen. Davon zeigen sich zahlreiche Reisebüros in einer Umfrage von touristik aktuell überzeugt.

„Kunden, die nur ein- oder zweimal im Jahr fliegen, kommen mit vielen Regelungen nicht klar und sind einfach nur genervt“, heißt es in zahlreichen Statements. Vor allem in Richtung Türkei gebe es in diesem Sommer oft Probleme. Einer der Gründe: Der Airport Antalya war aufgrund der Sperrung einer Runway zuletzt oft überlastet. Die Folge waren große Verspätungen.

Jede Airline mit eigenen Regeln

Ein großes Problem mit Blick auf Zusatzverkäufe und Online-Check-in bei den Fluggesellschaften sei, dass jede Airline ihre eigenen Regelungen habe. In der Folge „müssen wir als Reiseverkäufer die Kunden unterstützen. Das aber bedeutet viel mehr Arbeit und Mehrkosten“, beklagte bereits zu Beginn der Hochsaison Malee Velten, Reiseverkäuferin bei der Marke Mein Urlaubsglück. Sie habe den Anspruch, „dass meine Kunden stressfrei in den Urlaub starten“. Das jedoch werde immer schwieriger und verlange Reisebüros und mobilem Reisevertrieb eine Menge ab. 

Steigende Reisepreise als Herausforderung

Hinzu kämen die weiter steigenden Reisepreise. „Viele meiner Stammkunden, vor allem Familien, die auf die Ferien angewiesen sind, haben noch nichts für Sommer gebucht. Es ist einfach zu teuer“, so Velten. Einige von ihnen hätten sich deshalb in diesem Sommer für Campingplatzurlaub mit eigener Anreise entschieden – und gingen somit dem organisierten Tourismus als Kunden verloren.

Andere Reiseverkäufer geben zu bedenken, dass das Wirrwarr bei den Airlines und die gestiegenen Preise zwar für Mehrarbeit am Counter und längere Beratungszeiten sorgen. Andererseits könne der persönliche Reisevertrieb dabei auch seine Stärken ausspielen. So berichtet Elham Jungherr vom Reisebüro Dreimühlen in Husum in einer „Umfrage der Woche“ bei touristik aktuell, dass ihr Büro aufgrund der zum Teil „sehr hohen Preise“ verstärkt junge Kunden gewonnen habe.

Diese vertrauten auf die Beratung am Counter und würden großen Wert darauf legen „ernstgenommen und inspiriert zu werden“ sowie guten Service zu erhalten. Und genau das könne ein Reiseberater liefern.