Norwegische Fjorde: Emissionsverbot für große Kreuzfahrtschiffe erst 2032

Die norwegische Regierung hat das ursprünglich ab 1. Januar 2026 geltende Emissionsverbot für… 

Die norwegische Regierung hat das ursprünglich ab 1. Januar 2026 geltende Emissionsverbot für Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 10.000 BRZ in den Unesco-Welterbe-Fjorden um sechs Jahre, bis 2032, verschoben. Das Umweltministerium begründet dies damit, dass die entsprechende Technologie für die größten Schiffe noch nicht ausreiche. Die norwegische Reederei Havila Voyages, die ebenso wie Hurtigruten im Staatsauftrag die Postschifflinie befährt, übt scharfe Kritik und spricht von einer „Fehlentscheidung“.

„Die Entscheidung untergräbt die dringend benötigten Maßnahmen für eine nachhaltigere Zukunft. Norwegens Unesco-Welterbestätten gehören zu den wertvollsten Naturschätzen der Welt. Es liegt in unserer Verantwortung, diese für zukünftige Generationen zu schützen und zu erhalten“, wird CEO Brent Martini in einer Mitteilung zitiert.

Auch Pia Kuusisto, Head of Sales DACH, kritisiert die Entscheidung. Diese berge Risiken sowohl für die Natur Norwegens als auch für den Klimaschutz. „Havila Voyages hat erhebliche Investitionen getätigt, um diese Vorgaben zu erfüllen. Die Verlängerung der Frist für größere Schiffe untergräbt nicht nur bisherige Bemühungen der Reederei, sondern sendet auch ein falsches Signal an die gesamte Tourismusbranche“, so Kuusisto.

„Emissionsfreies Fahren ist bereits möglich“

Die Reederei werde ihren Kurs beibehalten, bekräftigt Brent Martini: „Unsere Schiffe werden auch in Zukunft den Geirangerfjord und andere Gebiete, wie den Hjorundfjord und den Trollfjord emissionsfrei durchfahren, unabhängig von den politischen Entscheidungen der Regierung.“ Havila Voyages habe mit den eigenen Schiffen „bereits bewiesen, dass emissionsfreies Fahren möglich ist“, ergänzt Pia Kuusisto.

Die Reederei appelliert an die norwegischen Behörden, „klare und strenge Umweltanforderungen für zukünftige Ausschreibungen der Küstenroute zu definieren, die es schiffsübergreifend einzuhalten gilt“. Konkrete Anforderungen seien unerlässlich, wenn man die Klimaziele bis 2050 erreichen wolle, so das Unternehmen. (ck)