FTI-Pleite: Reisebüros buchen um

Nach dem überraschenden Insolvenzantrag der FTI-Veranstalter FTI, 5vorFlug und Big Xtra ist in… 

Nach dem überraschenden Insolvenzantrag der FTI-Veranstalter FTI, 5vorFlug und Big Xtra ist in München eine gewaltige Stornowelle angelaufen. Allerdings ist momentan unklar, ob sämtliche Reisen storniert werden oder zunächst nur Abreisen bis Mittwoch. Hinter den Kulissen jedenfalls wird heftig daran gearbeitet, dass ein Teil der Buchungen von einem anderen Veranstalter übernommen werden. 

Ob das tatsächlich passiert, ist allerdings offen. Denn FTI war bis zuletzt mit äußerst günstigen Preisen im Markt aktiv. Das könnte für andere Veranstalter ein finanzielles Risiko darstellen. Zumal erst geprüft werden müsste, ob die Hotels bereits ihr Geld erhalten haben oder die Kundengelder im Finanzloch von FTI verschwunden sind. Dann müsste ein Veranstalter, der die Buchung übernimmt, das Hotel auf eigene Kosten bezahlen. 

FTI-Vollcharter sorgen für Probleme

Vom Insolvenzantrag betroffen sind nicht nur FTI-Kunden, sondern auch viele Kunden anderer Reiseveranstalter. Dies ist dann der Fall, wenn diese auf Vollcharter-Flüge von FTI zugebucht haben, etwa nach Ägypten und in die Türkei. Betroffene Kunden werden aktiv informiert und erhalten alternative Flugangebote, informierte unter anderem die Dertour Group ihre Partnerbüros. 

Ob Charter-Flüge von FTI durch andere Veranstalter übernommen werden, ist nicht bekannt. Die Airlines dürften jedenfalls daran interessiert sein, so schnell wie möglich adäquate Ersatzpartner zu finden. 

Adigi mit Modul für Alternativangebote

Für Reisebüros mit betroffenen FTI-Kunden hat der IT-Dienstleister Adigi zwischenzeitlich ein spezielles Modul für Alternativangebote freigeschaltet. Es sei „in der Lage, automatisch Urlaubsangebote an Endkunden zu versenden – und zwar passend zur ursprünglich gebuchten FTI-Reise“, berichtet Geschäftsführer Nicolas Götz. 

Konkret bietet der per Künstlicher Intelligenz gesteuerte „Superkollege“ von Adigi das ursprünglich gebuchte Hotel von anderen Veranstaltern an (sofern verfügbar), dazu drei Alternativangebote (Preis-Leistungs-Sieger) mit gleichen Reisedaten. Insofern der Kunde flexibel etwa beim Zeitraum oder beim Abflughafen sei, werde dies berücksichtigt, so Götz. Infos zum Alternativmodul gibt es unter  https://www.adigi.ai/veranstalter-insolvenz/.

Die Technik von Adigi wird aktuell von rund 500 Reisebüros genutzt, darunter Agenturen von Schmetterling, Best-Reisen, Onlineweg.de, Dertour und Derpart, Holiday Land und SLR-Partnerreisebüros (Alpha). 

Reisesicherungsfonds: Schnelle Auszahlung?  

Unterdessen hat der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF), über den die Kundengelder der Veranstalter abgesichert sind, eine schnelle Auszahlung der Gelder versprochen. Dem Vernehmen nach werde versucht, die Kunden innerhalb von „vier bis sechs Wochen“ zu entschädigen.

Wie viele Kunden betroffen sind, ist aktuell unklar. Auf Reisen mit FTI sind zurzeit angeblich rund 65.000 Kunden. Alle Pauschalreisenden unter ihnen sind über den Reisesicherungsfonds abgesichert.