Bernd Herrmann, Chef der Incoming-Agentur Senses of Cuba, lebt seit über 20 Jahren in Havanna. In…
Bernd Herrmann, Chef der Incoming-Agentur Senses of Cuba, lebt seit über 20 Jahren in Havanna. In dieser Zeit hat er mehr als sechs Hurrikans erlebt, die ihm zufolge zum Teil deutlich schlimmer waren als die Tropenstürme, die es im Oktober gab.
Hotels haben Generatoren
Auch wenn die Lage auf Kuba vor allem für die Kubaner selbst sehr schwierig sei, so seien die Einschränkungen für die Pauschalurlauber nur minimal, so Herrmann, der wenig nachvollziehen kann, warum das Auswärtige Amt die Reisehinweise so verschärft hat. „Stromausfälle von bis zu drei Tagen nach einem derartigen Sturm sind normal, auch in Florida, wo es kürzlich viel größere Schäden gab. Doch Tropenstürme treffen nie das ganze Land, sondern nur einzelne Regionen“, weiß Herrmann. Er berichtet, dass die Stadt- und Strandhotels sowie mittlerweile auch viele Restaurants und Casas Particulares Generatoren hätten, mit denen man gegebenenfalls Blackouts überbrücken könnte.
Hurrikan-Saison ist vorbei
„Ich sehe keinen Grund, den Kuba-Urlaub zu verschieben“, führt Herrmann fort und erklärt, dass die Hurrikan-Saison nur bis Mitte November gehe und bis Mitte April nun die schönsten Monate auf Kuba seien. Mit seiner Incoming-Agentur hat er anderthalb Tage nach Hurrikan Rafael eine Incentive-Gruppe mit 70 Gästen aus Europa betreut, die nach fünf Tagen Kuba begeistert zurückgeflogen sei, so Herrmann. Natürlich habe man kurzfristig einige Programmänderungen gehabt, doch konnte dies zur überwiegenden Zufriedenheit der Gäste machen.
Wichtig zu wissen sei, dass Touristen als wichtige Devisenbringer auf der Insel sehr willkommen seien – sie müssten nur wissen, dass das Land schon immer etwas anders ticke an die Nachbarinseln. Reisende sollten neben einer Kreditkarte (nicht American Express) für Zahlungen in Hotels und Mietwagenstationen auch ausreichend Bargeld (Euro oder US-Dollar) für Restaurants, Bars und Taxis mitnehmen. Mit der Kreditkarte sollten sie nur direkt zahlen und weder bei einer Bank noch am Automaten Geld abheben, weil sie dort nur die Landeswährung mit dem schlechten offiziellen Kurs erhalten würden. Wichtig seien zudem eine Powerbank für Notfälle oder Medikamente.
Am besten morgens tanken
Auch Mietwagenreisenden empfiehlt Herrmann trotz aller eventuellen Widrigkeiten zu Kuba-Ferien. Sie könnten an ausgewiesenen Tankstellen mit Kreditkarte bezahlen, ohne groß Schlange stehen zu müssen. Der Kuba-Kenner rät den Autofahrern aber, schon bei halbvollem Tank und am besten morgens zu tanken. Hintergrund: Im Rahmen des kubanischen Energiesparprogrammes gibt es vorab angekündigte Stromausfälle vor allem in nicht touristischen Provinzstädten.
Das komplette Interview mit Bernd Herrmann, der in Deutschland unter anderem für Airtours gearbeitet hat, lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe 23/24 und im E-Paper.