DB: Über ein Drittel aller Fernzüge unpünktlich

Die störanfällige Infrastruktur, viele Baustellen, Streiks und Extremwetter haben bei der Deutschen… 

Die störanfällige Infrastruktur, viele Baustellen, Streiks und Extremwetter haben bei der Deutschen Bahn im ersten Halbjahr für schlechte Zahlen gesorgt. Das gilt auch für die Pünktlichkeit im Fernverkehr: Diese sank in den ersten sechs Monaten 2024 auf 62,7 Prozent, wie die DB bei ihrer Halbjahresbilanz mitteilt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 69 Prozent.

Auch die Nachfrage ging in diesem Segment zurück. Laut Bahn nutzten mit 64,2 Millionen Reisenden rund sechs Prozent weniger die Fernzüge der DB als im ersten Halbjahr 2023.

Ebenfalls für wenig Freude dürften im Konzern die finanziellen Kennzahlen sorgen. So schlug im ersten Halbjahr ein operativer Verlust von 677 Millionen Euro zu Buche – ein Minus von über 950 Millionen als 2023. Das Konzernergebnis nach Ertragssteuern betrug sogar minus 1,2 Milliarden Euro. Der Umsatz sank indes nur leicht um drei Prozent auf 22,3 Milliarden Euro.

Hohe Investitionen in die Infrastruktur

Belastet wird das Ergebnis insbesondere durch hohe Investitionen für die Sanierung der Infrastruktur: Hier sei die DB wie schon im ersten Halbjahr 2023 „mit erheblichem zusätzlichen Aufwand in Vorleistung gegangen“, heißt es vom Unternehmen. Danach stiegen die Netto-Investitionen gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um rund 35 Prozent auf vier Milliarden Euro. Die Bahn rechnet durch die neue Aufwandsförderung für Instandhaltungsmaßnahmen aber im zweiten Halbjahr 2024 mit staatlichen Zahlungen des Bundes.

Daher zeigt sich DB-Chef Richard Lutz zuversichtlich, für das Gesamtjahr „operativ wieder schwarze Zahlen zu schreiben“. Demnach will der Konzern einen Gewinn vor Zinsen und Steuern in Höhe von etwa einer Milliarde Euro erwirtschaften. (rie)