ASR fordert nach Itravel-Pleite Transparenzregister

Nach der Insolvenz des Veranstalters Itravel fordert der Mittelstandsverband ASR nun ein… 

Nach der Insolvenz des Veranstalters Itravel fordert der Mittelstandsverband ASR nun ein europäisches Transparenzregister zur Insolvenzabsicherung. Hintergrund ist die Haltung der belgischen Versicherungsgesellschaft MS Amlin, die laut einem Bericht des Magazins „Stern“ gezahlte Kundengelder für abgesagte Reisen nicht rückerstatten will.

Die Versicherungsgesellschaft beruft sich auf eine „Untersuchung der juristischen und faktischen Situation“, nach der man zu dem Schluss gekommen sei, nicht haftbar zu sein. Denn der Reisepreissicherungsschein sei ausschließlich auf die insolvente Tochtergesellschaft Itravel Luxembourg S.à.r.l ausgestellt gewesen. Dies habe laut ASR schwerwiegende Konsequenzen für Pauschalreisende in Deutschland, die laut dem Verband offensichtlich keinen Versicherungsschutz hatten.

Wie der ASR erläutert, sei jeder Reiseveranstalter verpflichtet, einen Sicherungsschein auszugeben. Dieser werde von Versicherungsgesellschaften in unterschiedlicher Form bereitgestellt. „Einige dieser Prozesse ermöglichen jedoch eine problemlose Vervielfältigung der Sicherungsscheine, sodass diese ausgegeben werden können, obwohl kein Versicherungsschutz mehr besteht“, heißt es in einer Pressenotiz. Dies führe dazu, dass Kunden nicht sicher nachvollziehen könnten, ob der ausgebende Reiseveranstalter tatsächlich über eine gültige Insolvenzversicherung verfüge.

Transparenzregister stärke Vertrauen in Branche

Um dies zu vermeiden, fordert der Verband, ein europäisches Transparenzregister einzuführen. Dieses würde es Reisebüros ermöglichen, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, indem sie über die Identnummer des Veranstalters dessen Insolvenzabsicherung überprüft werden könne. Laut ASR-Chefin Anke Budde würde durch diesen Schritt auch das Vertrauen in die Reisebranche gestärkt.

Ob deutsche Itravel-Kunden ihre Ansprüche dennoch durchsetzen können, darüber müssen nun Gerichte entscheiden. Wie der „Stern“ weiter berichtet, will MS Amlin „die Debatte nicht über die Medien fortsetzen und sich auch nicht weiter zu diesem Thema äußern“. Itravel teilte laut dem Magazin mit, man teile die Rechtsauffassung der Versicherungsgesellschaft nicht. (uf)