Itravel: Online-Veranstalter unter Druck

Unzufriedene Mitarbeiter, zum Teil verzweifelte Kunden – und nun auch noch ein niederschmetternder… 

Unzufriedene Mitarbeiter, zum Teil verzweifelte Kunden – und nun auch noch ein niederschmetternder Artikel im „Stern“: Der Kölner Online-Veranstalter Itravel steht massiv unter Druck. 

Schon vor Wochen hatte touristik aktuell nach diversen Mails von Mitarbeitern und Kunden, die Itravel Zahlungsunfähigkeit unterstellten, den Kontakt zu Geschäftsführer Axel Schmiegelow gesucht. Die Antwort dauerte etwas, die Botschaft sah so aus: Laut Axel Schmiegelow ist der Bausteinspezialist solvent. Allerding sei eine hohe Summe an Corona-Hilfen noch nicht bezahlt worden. 

Harte Vorwürfe des „Stern“

Im Bericht des „Stern“ berichten die Autoren des Magazins nach einer monatelangen Recherche über unzufriedene Kunden, deren zum Teil äußerst teure Reisen von Itravel nicht wie geplant stattfanden. Hotels waren angeblich nicht bezahlt, Transfers nicht gebucht.

Für Itravel arbeiten aktuell rund 50 Mitarbeiter, der Veranstalter sieht sich als innovativer Online-Anbieter bei Bausteinreisen. Was von den Versprechen des Geschäftsführers bezüglich eines neuen technologischen Ansatzes und „differenziertem Search Mapping“, wie der Stern berichtet, zu halten ist, ist offen. 

Ex-Cook-Manager mit im Boot

Überzeugungstalent hat Axel Schmiegelow allerdings: Ende 2021 stiegen der einstige Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser und der ehemalige Cook-Vertriebschef für Deutschland, Carsten Seeliger, bei Itravel ein.

Einen anderen Weg ging hingegen der frühere Chef von Thomas Cook Deutschland, Michael Tenzer. Er baute mit Viamonda äußerst erfolgreich einen eigenen Online-Rundreiseveranstalter auf. Die Ironie der Geschichte: Tenzer hat die Technik seines Veranstalters Viamonda jüngst äußerst gewinnbringend an die Schweizer Twerenbold-Gruppe verkauft. Fankhauser und Seeliger stehen mit ihren Itravel-Investitionen dagegen vor einer ungewissen Zukunft.