Italienische Schnellzüge durch den Eurotunnel geplant

Der Eurostar könnte auf absehbare Zeit Konkurrenz bekommen: Die italienische Staatsbahn plant,… 

Der Eurostar könnte auf absehbare Zeit Konkurrenz bekommen: Die italienische Staatsbahn plant, spätestens 2029 eine Schnellzugverbindung zwischen London und Paris durch den Eurotunnel zu starten. Einsetzen will das Unternehmen Züge, die den in Italien rollenden „Frecciarossa“-Zügen ähnlich sind. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn zwischen London und Paris zu erhöhen, heißt es von der FS Group.

Laut Unternehmen wurde für das Projekt eine Absichtserklärung mit dem spanischen Mobilitätsentwickler Evolyn unterzeichnet. Investieren wollen die Italiener eine Milliarde Euro.

FS Group prüft weitere Schnellstrecken

Der Einstieg eines neuen Zugbetreibers durch den Eurotunnel ist laut FS-Gruppe möglich, weil die britische Verkehrsaufsichtsbehörde Office of Rail and Road einen Zugang zum Eurostar-Wartungsdepot Temple Mills bestätigt hat. Nachdem erforderliche Lizenzen und Genehmigungen in Frankreich bereits vorlägen, arbeite man nun daran, „alle regulatorischen und betrieblichen Aspekte zu regeln“. Der offizielle Start des Dienstes hänge neben technischen Genehmigungen aber auch von der Fertigstellung der Infrastruktur ab, heißt es.

In Frankreich ist die FS-Gruppe schon länger aktiv. Seit 2021 besteht die Frecciarossa-Verbindung Mailand–Paris, am 15. Juni 2025 soll die Strecke zwischen Paris–Marseille starten. Auch in Großbritannien ist das Unternehmen mit Trenitalia UK präsent.

Neben der Verbindung zwischen London und Paris prüft die FS-Gruppe nach eigenen Angaben weitere Möglichkeiten für den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes in Europa.

Eurostar mit Rekordwachstum

Unterdessen hat Eurostar für das vergangene Jahr ein Rekordwachstum vermeldet. Insgesamt sind demnach 19,5 Millionen Kunden mit den Schnellzügen gereist, ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zu 2023. Für Verbindungen aus Deutschland konnten die Hochgeschwindigkeitszüge, die regelmäßig zwischen Frankreich, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland verkehren, einen Zuwachs der Fahrgastzahlen von acht Prozent verzeichnen. Besonders beliebt seien die Verbindungen nach Paris und London, so Eurostar. (rie)