Parallel zur forcierten Zusammenarbeit mit dem stationären Reisebüro-Vertrieb hat TUI Deutschland…
Parallel zur forcierten Zusammenarbeit mit dem stationären Reisebüro-Vertrieb hat TUI Deutschland offenbar seinen Umsatz über die eigenen Homepages ausgebaut. Wie aus einer Präsentation zum jüngsten „Capital Market Day“ des Konzerns hervorgeht, entfielen 2024 in Deutschland 24 Prozent der Verkäufe auf die eigenen Websites. Deren dominante Marke ist TUI.com, dem Vernehmen nach eines der fünf größten Reiseportale in Deutschland.
Nur eine Nebenrolle und deshalb laut TUI-Chef Sebastian Ebel „sehr ausbaufähig“ ist das Geschäft über die TUI-App, das in Deutschland zuletzt nur für einen Umsatzanteil von einem Prozent sorgte. „Weg vom Web, hin zur App“, hatte Ebel mit Blick auf den englischen Markt den Trend vor Wochen während eines Pressegesprächs in London bezeichnet. Dort erreichen die App-Umsätze bereits zweistellige Anteile im Vertriebsmix.
Fremdvertrieb bringt Hälfte des Umsatzes
Hierzulande kommen – ergänzend zu den eigenen Reiseportalen – 24 Prozent der Umsätze von Reiseportalen wie Check24, Holidaycheck und Ab in den Urlaub. 23 Prozent der Umsätze generiert TUI über ihre Filial- und Franchise-Büros sowie Callcenter. Beide sind eng verknüpft mit TUI, vor allem die TUI-Filialen arbeiten oft als erweitertes Callcenter für das Online-Portal.
Nicht zur vergessen ist der stationäre Fremdvertrieb, der immer noch Milliarden in die Kassen spült: Insgesamt 27 Prozent der Umsätze kamen im vergangenen Touristikjahr über Reisebüros, die nicht zum Konzern gehören. Gemeinsam mit den OTAs sorgen sie dafür, dass rund die Hälfte des gesamten TUI-Umsatzes aus dem Fremdvertrieb kommt.
Reisebüros Margen-stärker als Online-Geschäft
Allerdings zeigen die aktuellen Zahlen auch, dass der Online-Anteil bei TUI seit 2023 deutlich zugenommen hat. Damals bezifferte der Marktführer den Reisebüro-Anteil noch auf 70 Prozent.
Gleichzeitig ist dem Konzern bewusst, dass er auf den stationären Vertrieb nicht verzichten kann. Reisebüros würden „überdurchschnittlich stark hochwertige und beratungsintensive Urlaubsreisen“ verkaufen, betont Deutschland-Chef Benjamin Jacobi. Und genau das sei wichtig für das Steigern der Marge.
Laut der jüngsten Präsentation entfallen in Deutschland 70 Prozent des Veranstaltergeschäfts auf Pauschalreisen, 23 Prozent auf Nur-Hotel-Buchungen und sieben Prozent auf reine Flugbuchungen.