Nach einem Rekordjahr 2024 rechnet der Ferienflieger Sun Express mit einem weiteren Wachstum. Laut…
Nach einem Rekordjahr 2024 rechnet der Ferienflieger Sun Express mit einem weiteren Wachstum. Laut Airline-Chef Max Kownatzki soll die Zahl der Passagiere in diesem Jahr von knapp 15 Millionen im vergangenen Jahr auf 16,8 Millionen zulegen, bei den Sitzplätzen ist ein Plus von zehn Prozent vorgesehen. Über alle Märkte plant der deutsch-türkische Carrier mit 15 neuen Strecken.
Sechs neue Strecken ab Deutschland
Allein für den Kernmarkt der DACH-Region will die Airline 10,6 Millionen Flugsitze anbieten. Dabei werde man die Kapazität für das wichtigste Ziel Antalya noch einmal um zwölf Prozent erhöhen und somit das größte Flugangebot nach Antalya in der 35-jährigen Firmengeschichte anbieten. So starten laut Sun Express im Sommer allein ab Düsseldorf täglich bis zu sieben Flüge und ab Köln bis zu sechs Flüge pro Tag.
Dazu kommen sechs neue Strecken, und zwar von Düsseldorf nach Bursa und Erzurum, von Stuttgart nach Bursa, Edremit und Ordu-Giresun sowie von Hannover nach Kayseri. Das Sommerprogramm von Deutschland, Österreich und der Schweiz wächst damit insgesamt auf 117 Routen ab 22 Flughäfen zu 18 Zielen in der Türkei.
20 Prozent mehr Vorausbuchungen
Kownatzki zeigte sich bei der Präsentation der Jahresbilanz für 2024 optimistisch, die gesetzten Ziele zu erreichen. „Wir sehen starke Vorausbuchungen für den Sommer mit einem Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, bereits 35 Prozent der Sitzplätze in den DACH-Märkten seien verkauft.
Die anhaltend hohe Nachfrage nach Türkei-Flügen werde auch durch die aktuell angespannte politische Lage im Land nicht geschmälert, so Max Kownatzki. Trotz Krisen sei der türkische Markt in den zurückliegenden Jahren immer um 10 bis 15 Prozent gewachsen, „und momentan haben wir bei den Buchungen nicht einmal eine Delle“.
Herausfordernd sind da für den Airline-Chef eher andere Faktoren. „Hinter uns liegt ein sehr turbulentes und ereignisreiches Geschäftsjahr“, bilanziert Kownatzki unter anderem mit Blick auf Lieferverzögerungen bei Boeing, Streiks und Personalengpässe, hohe Standortkosten in Deutschland und nicht zuletzt die FTI-Pleite. Dennoch habe die Tochter von Lufthansa und Turkish Airlines 2024 einen Rekordumsatz in Höhe von 2,2 Milliarden Euro erzielt, der operative Gewinn sei um rund acht Millionen auf etwa 195 Millionen Euro gestiegen.
Fast 170 Maschinen bis 2025 geplant
Und Max Kownatzki zeigt sich überzeugt, dass das Wachstum auch mittel- und langfristig anhält – was man allein an der Flottenplanung ablesen kann. Sollen in diesem Jahr inklusive Wetlease-Partner 85 Flugzeuge im Einsatz sein, seien für 2028 bereits 100 und in zehn Jahren 166 Maschinen geplant. Dabei steige der Anteil neuer Max-Flieger an der Boeing-737-Flotte, der momentan bei einem Fünftel liege, künftig weiter an.
Sorgen, diese rasant steigenden Zahl an Flugsitzen auch mit Passagieren besetzen zu können, hat der Airline-Chef nicht. Das Potenzial des Urlaubslandes Türkei sei noch längst nicht ausgeschöpft, neben dem dominanten Sun & Beach-Tourismus verzeichne man durch Diversifizierung der Reisearten zum Beispiel in Richtung Kultur-, Golf- und Skitourismus „starke Zuwächse in der Nebensaison“.
Daneben diversifiziere der Urlaubsflieger neben dem „Wachstum in den Kernbereichen“ durch neue Strecken und aufgestockte Frequenzen auch selbst sein Geschäft, etwa durch die Zusammenarbeit mit Airline-Partnern wie Air Cairo für Ägypten-Flüge, die seit 2021 besteht, oder seit diesem Jahr auch Electra Airways für Ziele in Bulgarien. Darüber hinaus gibt es laut Kownatzki auch Überlegungen, „Aviation related services“ wie Flugzeugwartung und Pilotenausbildung auszubauen.