Kundengeldschutz: DRSF offen für Beitragssenkungen

Wegen ihrer Ansicht nach zu hoher Beitragszahlungen für die Insolvenzabsicherung hat die Kritik von… 

Wegen ihrer Ansicht nach zu hoher Beitragszahlungen für die Insolvenzabsicherung hat die Kritik von Reiseveranstaltern am Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) in den letzten Monaten stark zugenommen. Nun hat der für den Kundengeldschutz von Pauschalreisenden zuständige Fonds signalisiert, für Senkungen offen zu sein – unter bestimmten Voraussetzungen.

„Streben eine Senkung an“

„Wir überprüfen regelmäßig die Möglichkeit einer Senkung der Entgelte für die abgesicherten Reiseveranstalter und streben diese auch an“, betont ein DRSF-Sprecher auf Anfrage von touristik aktuell. Ein solcher Schritt könne aber erst umgesetzt werden, wenn dies „in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen bezüglich Zielkapitalaufbau, Finanzierungsstrukturen und Marktwachstum möglich ist“.

Was genau damit gemeint ist, wird nicht erläutert. Bekannt ist aber, dass sich der Reisesicherungsfonds aus den Beitragszahlungen und zu hinterlegenden Sicherheiten der Veranstalter sowie einer bankenfinanzierten Kreditlinie zusammensetzt. Laut Reisesicherungsfondsgesetz muss der DRSF dabei finanziell so ausgestattet sein, dass er den Fall einer gleichzeitigen Insolvenz des größten und eines mittleren Reiseanbieters abdecken kann.

Fonds durch FTI-Pleite nur wenig belastet

Die Kritik seitens der Veranstalter ist auch so massiv geworden, weil der Fonds inzwischen ziemlich üppig ausgestattet sein soll. Dem Vernehmen nach beläuft sich das Finanzvolumen bei 1,3 Milliarden Euro, das – wie der DRSF einräumt – selbst durch die FTI-Pleite im vergangenen Jahr „nur in einem relativ geringen Ausmaß belastet“ worden sei. Aktuell wurden laut dem Sprecher „praktisch alle vorliegenden Anträge“ von Kunden des abgewickelten Veranstalters bearbeitet, wobei Erstattungen von insgesamt über 200 Millionen Euro ausgezahlt wurden.

Zugleich weist der DRSF die immer wieder genannte Zahl zum Fondsvermögen zurück: Wegen der darin enthaltenen Kredite sei diese „weder logisch noch betriebswirtschaftlich korrekt“.

Den ausführlichen Bericht zum DRSF, in dem es neben einer Bilanz zur Bewältigung der FTI-Insolvenz auch um noch immer bestehende Probleme bei der Erstattung von Kundengeldern geht, lesen Sie im Themenschwerpunkt Versicherungen in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 1/2025), die auch als E-Paper erhältlich ist.