FTI-Pleite: DRSF hat 160 Millionen Euro erstattet

Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) sieht sich bei der Erstattung der FTI-Kundengelder auf… 

Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) sieht sich bei der Erstattung der FTI-Kundengelder auf Kurs. Gut fünf Monate nach dem Insolvenzantrag des Veranstalters wurden über 120.000 der bislang eingereichten 135.000 Erstattungsanträge und somit etwa 90 Prozent bearbeitet, wie der Fonds mitteilt. Dabei seien Erstattungen in Höhe von mehr als 160 Millionen Euro geleistet worden.

Das Ziel, bis zum Herbst den Großteil der Rückzahlungen zu leisten, sei damit erreicht worden, so der DRSF. Dies beziehe sich sowohl auf die bisherigen Anträge als auch das erwartete Gesamtvolumen, das auch von den noch künftig gestellten abhänge. Voraussichtlich bis Ende dieses Monats sollen alle bislang vorliegenden Anträge bearbeitet sein.

„Vielzahl von Anträgen“ noch nicht gestellt

Danach will der Fonds den Fokus darauf liegen, neu eintreffende Erstattungsanträge zügig zu bearbeiten. Eine „Vielzahl von Anträgen“ liege allerdings noch gar nicht vor. „Von den uns gemeldeten 216.000 anspruchsberechtigten Verbrauchern haben wir über 190.000 kontaktiert, aber von über einem Viertel noch keinen Erstattungsantrag erhalten“, berichtet DRSF-Geschäftsführer Ali Arnaout.

Außerdem befänden sich beim Insolvenzverwalter Buchungen in Klärung, bei denen zum Beispiel Anzahlungen nicht an den Reiseveranstalter geflossen seien, weil Reisebüros das Inkasso übernommen und ihren Kunden das Geld inzwischen zurückgezahlt hätten. „Es ist daher auch damit zu rechnen, dass die tatsächliche Zahl der noch Anspruchsberechtigten und damit das Gesamterstattungsvolumen unter der anfänglichen Schätzung liegt“, so Arnaout weiter.

Fokus auf Anträge über das Agenturportal

Mit den in den vergangenen Wochen bereitgestellten, weiteren Antragsmöglichkeiten sieht sich der DRSF „gut darauf vorbereitet, auch die übrigen Ansprüche im Sinne der Verbraucher zu erfüllen“. Neben dem Online-Portal und dem postalischen Antrag ist es über das „offene Portal“ für jeden Verbraucher möglich, sich in den Erstattungsprozess aufnehmen zu lassen.

Daneben arbeitet der Fonds nach eigenen Angaben weiter eng mit dem Insolvenzverwalter Axel Bierbach zusammen, um Vertriebspartnern von FTI zu ermöglichen, Kundendaten über ein Agenturportal zu übermitteln. „Vor allem darauf wird in der nun anbrechenden letzten Phase des Erstattungsprozesses unser Augenmerk liegen“, erklärt Ali Arnaout.

Viel Kritik in den letzten Monaten

Die positive Zwischenbilanz des DRSF dürften nicht alle teilen. Reisebüros und betroffene FTI-Kunden hatten in den vergangenen Monaten immer wieder scharfe Kritik an den zögerlichen Auszahlungen, dem Erstattungsprozedere und der Informationspolitik des DRSF geübt. Reiseveranstalter, die dem Fonds angehören, und der Reisebüro-Verband VUSR haben indes wiederholt gefordert, die ihrer Ansicht nach zu hohen Gebühren zu senken.