TUI Cruises: Neue Provisionsmodelle für Mein Schiff und Hapag-Lloyd Cruises

Am heutigen Mittwoch verschickt TUI Cruises die neuen Provisionsmodelle der Marken Mein Schiff und… 

Am heutigen Mittwoch verschickt TUI Cruises die neuen Provisionsmodelle der Marken Mein Schiff und Hapag-Lloyd Cruises für das Geschäftsjahr 2025 an die Agenturen. Beide Modelle enthalten Anpassungen, die den Anliegen der Vertriebspartner entsprächen, heißt es von Unternehmensseite. Nachjustiert wurde beim Neukundenbonus, bei den Umsatzstufen und auch beim Auszahlungszeitraum. Die Intention: breiteres Wachstum im stationären Vertrieb.

Die Marschroute des konzerngebundenen Joint-Ventures TUI Cruises für das Markenduo ist – neben höherer Auslastung und steigender Rendite – klar: die Gewinnung und Bindung von Neukunden. Schließlich vollzieht das Unternehmen in diesen Jahren mit gleich drei Schiffsneubauten – der Mein Schiff 7 (Juni 2024), der Mein Schiff Relax (2025) und einem zweiten Schiff der Intuition-Klasse (2026) – das bisher größte Wachstum der Firmengeschichte. Und das sei „nur in enger Partnerschaft mit den Reisebüros erfolgreich zu meistern“, so Clas Eckholt, Vice President Commercial von TUI Cruises.

Auslastung und Umsatz steigen

Ihm zufolge liegen Mein Schiff und Hapag-Lloyd Cruises auf Kurs. „Wir verzeichnen für beide Brands eine starke Nachfrage, die deutlich über dem Vorkrisenniveau liegt“, berichtet der Manager und verweist auf die jüngsten TUI-Zahlen. Demnach seien im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres die Durchschnittsraten bei Hapag-Lloyd Cruises um knapp fünf Prozent und bei Mein Schiff um fast neun Prozent gestiegen. „Und das vierte Quartal entwickelt sich mit ähnlichen Effekten“, berichtet Eckholt.

Davon profitierten auch die Vertriebspartner, betont er und sieht damit auch das vor Jahresfrist geänderte Provisionsmodell mit dem von Vertriebspartnern kritisch beäugten Neukundenbonus und der Steuerung auf die höchste Tarifklasse bestätigt. „Acht von zehn Agenturen haben sich mit dem neuen Modell bessergestellt“, bilanziert Clas Eckholt.

„Klares Bekenntnis zum stationären Vertrieb“

Das jetzt veröffentlichte Provisionsmodell für das kommende Geschäftsjahr, gültig ab 1. September für Abreisen 2025, sieht auch weiterhin einen Neukundenbonus vor. Allerdings wurde dieser für laut Eckholt FIT-Buchungen von zwei auf ein Prozent gesenkt (Gruppen weiterhin zwei Prozent) und ein Prozent auf die Umsatzstaffeln verteilt. Dadurch sollen auch Agenturen mit kleinen oder mittleren Umsatzvolumina von den neuen, zusätzlichen Umsatzstufen (acht statt bisher fünf) profitieren – auch ohne Neukundengewinnung.

Im Pro-Tarif gibt es künftig ab der ersten Buchung zehn Prozent, ab 50.000 Euro Umsatz 10,2 Prozent, ab 100.000 Euro 10,4 Prozent, ab 200.000 Euro 11,3 Prozent, ab 300.000 Euro 11,6 Prozent, ab 400.000 Euro 11,9 Prozent, ab 600.000 Euro 12,1 Prozent und ab 800.000 Euro 12,3 Prozent Provision. Unabhängig von Tarif und der Umsatzstaffel gibt es zusätzlich ein Prozent Neukundenbonus. Die Vergütung im Tarif Pur/Plus liegt jeweils zwei Prozentpunkte unter dem Pro-Tarif.

„Drei von vier Mein-Schiff-Reisen werden derzeit im Pro-Tarif gebucht und die Nachfrage steigt weiter. Diese Rahmenbedingungen schaffen beste Voraussetzungen für unsere Vertriebspartner, um Umsätze zu generieren und mit uns zu wachsen“, sagt Eckholt. Das neue Vergütungsmodell sei „ein klares Bekenntnis zugunsten des stationären Vertriebs“.

Die Einstiegsprovision wurde in beiden Tarifgruppen erhöht: für den Pur-/Plus-Tarif von sieben auf acht und für den Pro-Tarif von neun auf zehn Prozent.

Neukundenbonus wird künftig früher gezahlt

Ebenfalls neu: Der Neukundenbonus wird künftig unterjährig anstatt wie bisher erst am Jahresende gezahlt. Das sorge für mehr Liquidität und Transparenz, heißt es aus Hamburg. Denn durch die Abrechnung nach Abreise werde für Reisebüros früher als bisher ersichtlich, für welche Buchungen sie den Neukundenbonus erhielten. Ein Punkt, den Vertriebspartner beim aktuellen Modell bemängelt hatten.

Mehr Umsatzstufen auch bei Hapag-Lloyd Cruises

Auch Hapag-Lloyd Cruises zahlt den Neukundenbonus künftig früher aus; Reisebüros erhalten ihn ab dem neuen Geschäftsjahr monatlich. Er beträgt weiterhin vier Prozent – „weil die Gewinnung von Neukunden im Luxussegment aufwändiger ist“, wie TUI Cruises erklärt.

Und ebenso wie bei der Marke Mein Schiff gibt es künftig auch bei Hapag-Lloyd Cruises mehr Umsatzstufen; sechs statt drei. „Die hohe Differenz im bisherigen Modell zwischen 30.000 und 200.000 Euro Umsatz hat es für Reisebüros schwierig gemacht, die nächste Stufe zu erreichen“, erklärt Vertriebschef Elvir Johic.

Nun gibt es ab der ersten Buchung acht Prozent, ab 20.000 Euro Umsatz neun Prozent, ab 35.000 Euro zehn Prozent, ab 100.000 Euro 10,2 Prozent, ab 170.000 Euro 10,5 Prozent und ab 240.000 Euro elf Prozent Provision. Dies gilt für alle drei Tarife; Silber, Gold und Platin.

Beide Marken betonen, dass die neuen Provisionsmodelle „auf dem Feedback der Vertriebspartner basieren“. Das hatten Reisebüros im vergangenen Jahr vornehmlich an Mein Schiff adressiert. Darauf hat man in Hamburg mit dem neuen Modell reagiert. „Wir haben den Vertrieb gehört“ und das Provisionssystem „optimiert“, heißt es aus der Reedereizentrale.

Die Modelle von TUI Cruises für die Marken Mein Schiff und Hapag-Lloyd Cruises gelten jeweils für ein Jahr. Clas Eckholdt erläutert dazu: „Wir halten eine jährliche Überprüfung der Provisionsmodelle für fairer und sinnvoller als eine langfristige Beibehaltung, da sich die Rahmenbedingungen ständig ändern, das Marktumfeld dynamisch ist und unser Geschäft sich aufgrund des starken Wachstums stetig weiterentwickelt. Für die Vertriebspartner ist es daher vorteilhaft, wenn ihre Beteiligungsmodelle regelmäßig überprüft und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.“

Das Provisionsmodell von Aida Cruises war im August indes auf zwei Jahre festgeschrieben worden.